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Valckenhof

Der Valckenhof sicherte zusammen mit dem Westtor (Schöppinger Tor) den westlichen Zugang zur Stadt. Als älteste Lehensinhaber

werden ab dem 14. Jahrhundert die Schenkings genannt, in deren Besitz der Hof bis 1666 war. 1666 stirbt Anna von Schenkingh und ihre Tochter Anna Sophie von Torck, Frau von Westerholt, geb. von Schenkingh, erbt den Burgmannshof. 1700 wurde er von ihrer Enkelin Anna Maria Christiana von Westerholt zu Vorhelm an Catharina Dorothea von Ense, Witwe von Valcke zu Rochell (das ist Haus Rockel bei Darfeld) verkauft, die ein neues Gebäude errichtete. Deren Allianzwappen von Valcke / von Ense befindet sich am Kaminbosen und an der heutigen Außenwand. Auf sie geht der Name des Hofes zurück. Ihr „Nachfahre“, Ferdinand von Kerssenbrock, Domprobst zu Osnabrück, ließ für sein Testament im Jahre 1753 über den damaligen Zustand des Hofes eine Zeichnung anfertigen, die Auskunft über dessen Aussehen gibt. Der Seitenflügel mit Cammer, Brauhaus und Stall muss aber schon vor 1828 entfernt worden sein, denn er ist auf der Urkarte der Stadt Horstmar von 1828 nicht mehr eingezeichnet.

Seine Nachfahren vermieteten den Burgmannshof 1802 an den Gografen Aulike und ab den 1830er Jahren an den Arzt Dr. Anton Storck, der ihn 1863 kaufte. Seine Witwe verkaufte den Hof 1887 an den Textilkaufmann Gustav Bispinck, der ihn sofort umbaute. Dabei wurden aber bis auf Umwandlung der Deele in Wohnraum, Ausbau des Dachgeschosses und Anbau eines halbrunden Erkers nur wenige Änderungen vorgenommen. Gleichzeitig wurde zum Südring hin ein Nebengebäude errichtet, das Anfang 1981 abgerissen wurde. Geringfügig verändert wurde der Valckenhof 1957 durch die Verlegung von Abwasserkanälen in der Altstadt. Dabei wurde die Freitreppe ersetzt durch eine im Innern des Gebäudes, wie sie heute noch vorhanden ist.

Allianzwappen von Valcke / von Ense, Foto A. Janßen.

Grundriss des Valckenhofes, wie er 1700 errichtet wurde Zeichnung LAV NRW W, Karten A 02732.

Ausschnitt aus der Urkarte, Zustand um 1900, mit dem Valckenhof; Stadtarchiv Horstmar

Blick auf den Valckenhof hinten Mitte um 1885, zeigt den Zustand vor dem Umbau. Foto N.N.

Schöppinger Straße Anfang der 1930er Jahre mit dem Valckenhof im Zustand nach dem Bispinckschen Umbau, Postkarte um 1930.

Valckenhof ab den 2010er Jahren von Westen, Foto A. Janßen.

Valckenhof ab den 2010er Jahren von Osten, Foto A. Janßen.