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Jahrbuch „Unser Kreis“ 1992. Herausgegeben von Kreisheimatbund und Kreis


Bernhard von Horstmar

Ritter und Diplomat


Bernhard II. von Horstmar (gestorben 1227) gehört zu den wenigen Westfalen, die weit über die Grenzen ihrer Heimat hinaus größere Bedeutung erlangt haben. Werner Rolevinck lobt im 15. Jahrhundert das hohe Ansehen des Edelherren bei „Heiden und Christen".

Casparus Gommelin nennt ihn 1691 in der Beschreibung der Stadt Amsterdam: „Heer Barent van Horstmar, Ridder; een onverzagt vroom helt. eer vermaart onder alle Duitsen. . ."

Auch in der Geschichte der niederländischen Provinzen Groningen, Drente und Coevorden aus dem Jahre 1892 wird Bernhard II. von Horstmar im Zusammenhang mit der Schlacht bei Ane, in der sich die Drenter Bauern befreiten, ausführlich gewürdigt.

Bernhard II. von Horstmar erwarb sich nicht nur Ruhm als tapferer und mit den Waffen erfolgreicher Ritter, sondern führte vor allem auch diplomatische Aufgaben erfolgreich durch, und zwar nicht nur solche von regionaler Bedeutung, sondern sogar im Auftrage deutscher Kaiser auf internationaler Ebene. Er zeichnete sich aus als einer der wirkungsvollsten Ritter in den Kreuzzügen zum Ende des 12. Jahrhunderts und konnte durch eigenen kämpferischen Einsatz, verbunden mit selbstloser Opferbereitschaft, in der entscheidenden Schlacht zwischen Staufern und Welfen zumindest verhindern, dass sein Herr, Kaiser Otto IV, fiel oder in die Hände der Gegner geriet.

Danach verhandelte er im Auftrage des Reichsverwesers Erzbischof Engelbert von Köln über das weitere Geschick des vom Grafen von Schwerin gefangenen Dänenkönigs und konnte auf dem Vertragswege den Einflussbereich der Dänen wieder bis nördlich der Eider zurückdrängen. Und schließlich vermittelte er, ebenfalls im Auftrage des Reichsverwesers, zwischen den Engländern und dem Kaiser zur endgültigen Beilegung des Streites zwischen Staufern und Welfen.

Den sich daraus ergebenden endgültigen Frieden mit England konnte er allerdings nicht mehr erleben, denn erst 1235 kam es zu einer Heirat zwischen einem entscheidenden Vertreter der staufisch-französischen Partei und einer englischen Prinzessin. Bernhard war aber schon 1227 bei der Unterstützung des Fürstbischofs von Utrecht gegen die Drenter Bauern gefallen.

Bernhard II. von Horstmar hätte diese Bedeutung sicher nicht erlangen können, wenn nicht schon vorher das Geschlecht der Edlen von Horstmar innerhalb des westfälischen Adels eine beachtliche Stellung innegehabt und die deutschen Kaiser zu jener Zeit eine besondere Beziehung zu den Adligen im Münsterland und insbesondere zu den Horstmarern gehabt hätten. So hat schon Bernhard I. von Horstmar eine am 4. Mai 1173 ausgestellte Urkunde von Kaiser Barbarossa in Goslar als Zeuge mit unterschrieben.

Somit muss Bernhard II. noch sehr jung gewesen sein, als er zusammen mit weiteren Rittern und geistlichen Führern dem Rufe Kaiser Friedrich Barbarossas zum dritten Kreuzzug ins Heilige Land folgte. Mit ihm waren es Bischof Hermann von Münster und die Edlen Simon von Tecklenburg, Rudolf von Steinfurt und Widukind von Rheda. Der Kreuzzug selbst verlief jedoch wenig glücklich, denn 1190 ertrank der deutsche Kaiser im Fluss Saleph in Klein-Asien und der größere Teil des Heeres zog zurück. Der andere Teil unter Führung des Herzogs Friedrich von Schwaben und mit Bernhard Il. zog dagegen weiter und vereinigte sich schließlich mit der christlichen Streitmacht aus Engländern, Franzosen, Friesen und Dänen, die mit Schiffen ins Heilige Land gekommen waren, vor Akkon, wo sich Sultan Saladin verschanzt hatte.

In diesem schließlich erfolgreichen Kampf um die Festung Akkon zeichnete sich Bernhard II. erstmals als besonders tapferer Ritter aus, so dass nicht nur der Engländer Richard Löwenherz und König Philipp August von Frankreich ihn rühmten, sondern sogar der unterlegene Sultan Saladin. Nach diesem Sieg überwarf sich Richard Löwenherz jedoch mit den Deutschen und den Franzosen, die daraufhin aus dem Heiligen Land abzogen. Und da der Engländer auch noch weiter die Macht der Deutschen Kaiser zu schmälern versuchte, einigten sich Barbarossas Nachfolger Kaiser Heinrich VI. und Philipp August von Frankreich darauf, nach Richard Löwenherz zu fahnden. Als jener in die Heimat zurückzukehren versuchte und dabei durch Österreich kam, wurde er dort gefangengenommen und dem deutschen Kaiser ausgeliefert. Er konnte sich später aber wieder freikaufen.

Da der dritte Kreuzzug für die Christen insgesamt nur wenig Erfolge im Heiligen Land gebracht hatte, rüstete auch Heinrich Vl. zum Kreuzzug. Doch bevor die Truppen zu diesem vierten Kreuzzug Europa überhaupt verlassen hatten, wurde der Kaiser von der Malaria dahingerafft. Ein Teil der Ritter zog trotzdem, darunter auch wieder Bernhard von Horstmar. Und er wird wieder als besonders tapfer rühmend erwähnt, nämlich im Zusammenhang mit der Schlacht bei Sidon. Dort gelang es ihm, zusammen mit dem Grafen Adolf von Schaumburg, den gefürchteten Emir Assamah von Beirut niederzuwerfen und damit die Schlacht zugunsten der Christen zu entscheiden.

Nach dem Tode Kaiser Heinrichs VI. (1198) wählten die der staufischen Partei angehörenden Fürsten den jüngsten Sohn Barbarossas, Philipp von Schwaben, zum König, obwohl der noch sehr junge Sohn Heinrichs VI., Friedrich Il. bereits zum König gewählt und gekrönt war. Daraufhin entbrannte erneut der Streit zwischen den Staufern und den Welfen und die Fürsten der Welfenpartei wählten Otto IV., den Sohn des von Barbarossa entmachteten Heinrichs des Löwen, zum Gegenkönig.

Wie die meisten norddeutschen Adligen und Fürsten schloss sich Bernhard von Horstmar auch dem Welfen Otto an. Schon im Januar 1199 bezeugt er für den König eine Urkunde für die Stadt Braunschweig und hat sich danach häufig in der Umgebung des Königs Otto IV aufgehalten. Dadurch hat er in so großem Maße das Vertrauen von König Otto erwerben können, dass er nach dem Tode Philipps von Schwaben im Oktober 1208 als Gesandter an den englischen Hof zu Westminster geschickt wurde, um die Unterstützung der Engländer gegen Friedrich II., den die Staufer jetzt auf den Thron zu heben versuchten, zu erlangen. Das Ergebnis dieser diplomatischen Aktion dürfte sicher mit dazu beigetragen haben, dass auf dem Fürstentag zu Frankfurt Otto allgemein als König anerkannt wurde. Und auch auf diesem Fürstentag finden wir Bernhard von Horstmar an der Seite König Ottos.

Spätestens nach diesem Fürstentag dürfte Bernhard II. längere Zeit in der Heimat gewesen sein und für seinen minderjährigen Neffen Otto bis zu dessen Volljährigkeit 1214 die Verwaltung der Horstmarer Grafschaft übernommen haben, denn jetzt treffen wir ihn häufiger an der Seite der münsterschen Fürstbischöfe. Als dann aber ab 1210 wieder der Streit um die deutsche Königskrone entbrannte und 1212 Friedrich II. von der staufischen Partei zum Gegenkönig ausgerufen wurde, schließt sich Bernhard wieder enger dem König Otto an. Durch die Einmischung Frankreichs in den Streit um die deutsche Krone werden auch die deutschen Fürsten in den Krieg zwischen England und Frankreich mit einbezogen, die Staufer auf der Seite Frankreichs, die Welfen auf jener Englands.

Als in der entscheidenden Schlacht zwischen diesen beiden Parteien am 27. Juli 1214 bei Bouvines in Nordfrankreich die Franzosen die Oberhand bekamen und das Streitross Ottos von einem gewaltigen Schwerthieb niedergestreckt wird, übergibt Bernhard von Horstmar König Otto sein Pferd, wirft sich zu Fuß tapfer den Angreifern entgegen und kann so Ottos Flucht sichern. Bernhard selbst aber gerät danach in Gefangenschaft und wird in Paris im Grand Chatelet in Haft gehalten.

Ob seiner Tapferkeit aber wird er auch von den Franzosen bewundert und gerühmt. So schreibt der französische Chronist Wilhelm der Bretone:
„Dem war keiner gleich unter allen Deutschen, keiner war größer an Körperbau und an Mut als Bernhard, so groß war sein Ruhm, so geehrt sein Name, dass in Sachsen der des Kaisers kaum mehr gefeiert wurde.

Wie lange Bernhard in Paris in Gefangenschaft gewesen ist, ist nicht bekannt; es können mehrere Jahre gewesen sein, denn erst 1218 taucht sein Name wieder auf, und zwar bei der Nennung derjenigen, die an der Beisetzung Ottos nach dessen Tode im Mai 1218 in Braunschweig teilnahmen. Als 1219 der Streit zwischen Staufern und Welfen beigelegt ist und König Friedrich II. endgültig die Reichsinsignien erhält, zieht Bernhard auf die väterliche Burg in Horstmar zu seinem Neffen Otto, denn verheiratet ist Bernhard nicht gewesen.

Doch lange hat es ihn nicht in Horstmar gehalten, schon bald finden wir ihn wieder am Hofe des Kaisers. So hat er im Dezember 1222 in Aprocina in der Kapitanata, im Januar 1223 in Kapua und im März 1223 in Ferrentino Urkunden Kaiser Friedrichs II. mit Privilegien für den Deutschen Orden als Zeuge mitunterzeichnet. Danach trat er in den Dienst des Reichsverwesers, Engelbert von Berg, Erzbischof zu Köln, der Aufgaben des Statthalters des Kaisers in Deutschland wahrnahm, denn Friedrich II. selbst hielt sich fast nur in Italien auf.

Im Rahmen dieser diplomatischen Tätigkeit für den Reichsverweser bringt Bernhard von Horstmar zunächst die Probleme, die sich aus der Machtausweitung des Dänenkönigs Waldemar II. während des deutschen Thronstreites ergeben haben, durch Verhandlungen zu einer für das Reich vorteilhaften Lösung. Die Staufer hatten in dieser Zeit den Dänen zwar die Provinzen Nordalbingien und Slawien überlassen, um einen weiteren Bundesgenossen gegen die Welfen zu haben, doch Waldemar nutzte die Gelegenheit, sich auch noch im Samland und in Estland festzusetzen.

Als er auch noch gegen Livland vorging, konnte Graf Heinrich von Schwerin ihn am 6. Mai 1223 gefangen nehmen. Bernhard von Horstmar gehört dann zu denjenigen, die mit dem Erzbischof und dem Grafen von Schwerin über das weitere Schicksal des Dänenkönigs zu beschließen hatten und die über eventuell strittige Punkte des Vertrages schiedsrichterlich zu entscheiden hatten.

Im folgenden Jahr finden wir Bernhard dann zunächst im Mai am Hofe des jungen Königs Heinrich in Frankfurt, dann an der Spitze der Unterhändler des deutschen Reiches, die mit den Dänen über die Freilassung ihres Königs verhandelten und diese durch Vertrag am 4. Juli 1224 vorteilhaft für das Reich beenden konnten. Es wurde erreicht, dass die Dänen die Gebiete von der Eider bis nach Pommern wieder an das deutsche Reich abtraten.

Danach wurde Bernhard von Horstmar in der Versöhnungspolitik des Reichsverwesers mit den Engländern aktiv, denn als bedeutender Anhänger der Welfenpartei war Bernhard ein besonders gut geeigneter Unterhändler. Der Erzbischof versuchte, diese Versöhnung durch Vermählung einer englischen Prinzessin mit Kaiser Friedrichs Sohn Heinrich zu erreichen.

Daher nimmt Bernhard zunächst am Reichstage zu Ulm am 20. Januar 1225 teil, auf dem der Reichsverweser die deutschen Fürsten für diesen Plan gewann. Dann wird er nach Süditalien geschickt, um auch den Kaiser selbst von diesem Plan zu überzeugen, was im Juli auch am kaiserlichen Hoflager zu San Germano erreicht wird. Der in Deutschland weilende englische Diplomat Bischof Walter von Karlisle bescheinigt Bernhard, dass er mit der größten Gewissenhaftigkeit und nach besten Kräften die Sache Englands beim Kaiser vertreten habe. Die beabsichtigte Vermählung kommt dann allerdings doch nicht zustande; aber die Aussöhnung muss wohl gelungen sein, denn 1235 vermählt sich Kaiser Friedrich II. selbst in dritter Ehe mit der englischen Prinzessin Isabella.

Als jedoch Erzbischof Engelbert von Köln am 7. November 1225 ermordet worden war, schied Bernhard von Horstmar endgültig aus den diplomatischen Diensten des Reiches aus, um seinen Lebensabend in der münsterländischen Heimat zu verbringen.

Doch seine diplomatischen Tätigkeiten beendet er auch jetzt noch nicht, obwohl er inzwischen schon über 60 Jahre alt ist. So wird er zusammen mit Hermann II. von der Lippe zum Obmann eines Schiedsgerichtes bestellt, das Streitigkeiten zwischen dem Grafen Gerhard von Geldern und dem Bischof Otto von Utrecht schlichtete. Zudem dient er als Urkundenzeuge dem Grafen Godfried von Arnsberg, den Grafen von Holland und Flandern und dem Bischof Wilbrand von Paderborn, der nach dem Tode Engelberts von Köln die Verwaltung des Bistums Münster übernommen hat. Schließlich dient er auch dem neuen münsterschen Fürstbischof Ludolf durch Bezeugung von Urkunden und unterstützt in dessen Auftrag 1227 mit Bentheimer Burgmannen den Bischof von Utrecht bei den Bemühungen, die aufständischen Drenter Bauern wieder zu unterwerfen.

Am 28. Juli 1227 zog dieses stattliche Ritterheer, das Bischof Otto von Utrecht zusammengezogen hatte, gegen die Festung Coevorden, in der sich der Schlossvogt Rudolf von Coevorden mit seinen Bauern verschanzt hatte. Doch die Drenter Bauern zogen dem Feinde außerhalb der Festung entgegen und lockten durch Scheinangriffe die Ritter in ein unwegsames Moorgebiet in der Bauerschaft Ane bei Gramsbergen. Schnell verloren die schwer gepanzerten Ritter und vor allem ihre Pferde festen Boden unter den Füßen und versanken im Sumpf. Viele ertranken dabei, die anderen wurden von den Bauern mit Knüppeln erschlagen, auch der Bischof von Utrecht, zu sehr hatte sich die Wut der lehnsabhängigen und hörigen Bauern gegen ihren Herrn aufgestaut.

Auch für Bernhard Il. von Horstmar wurde das Moor zur Falle. Als der weiche Boden Pferd und Reiter nicht mehr tragen konnte, saß er ab, warf seinen Schild unter die Füße, um wieder Halt zu bekommen, und konnte sich so noch lange gegen die Bauern wehren. Doch auch mit dem Schild unter den Füßen sank er immer tiefer ein, bis sich schließlich die Moorfluten über seinem Haupte schlossen und er ertrank. Feindeshände hatten ihn nicht niederstrecken können, wohl aber das Schicksal. Der für Fürsten, Könige und Kaiser mit dem Schwerte und vor allem auch mit dem Worte gestritten hatte, musste sich schließlich der zwingenden Gewalt der Natur ergeben.

Der Ritter und Diplomat Bernhard II. von Horstmar fand ein unwürdiges Ende, doch sein Ruhm blieb in der Heimat und vor allem auch darüber hinaus lange erhalten. Dies wird besonders deutlich, wenn man in der um 1740 erschienenen Utrechter Chronik lesen kann: „O blindes Geschick, welches du einen solchen Ritter aus so zahlreichen Todesgefahren zu Wasser und zu Land errettet hast, dass du ihn an so unrühmlicher Stätte so ruhmlos hinsterben ließest! Denn um die Wahrheit zu sagen, in Deutschland hatte er nicht seinesgleichen. So betrauert und beklagt die gesamte Welt seinen tragischen Untergang nicht unverdient."

Schlacht bei Ane:

Sieg der Bauern

Die Schlacht bei Ane war für die Drenter Bauern der entscheidende Schritt zur Erlangung ihrer Freiheit und Selbständigkeit, denn seit dieser Zeit war die niederländische Provinz Drente ein Land, in dem freie Bauern ihre eigene Sache selbst verwalteten. Der Sieg der Bauern über die Ritter, die Bischof Otto von Utrecht aufgeboten hatte, bestimmte für viele Jahrhunderte den freien Charakter der Drenter Bauernmarken mit eigener Gerichtsbarkeit und Gesetzgebung, die erst von Napoleon aufgehoben wurde, als er fast ganz Europa unter seine Macht gebracht hatte.

Ob Bernhard von Horstmar nach dem Tode aus dem Moor geborgen wurde und wo eventuell dieser große Sohn Horstmars beigesetzt wurde, ist bis heute unbekannt geblieben. Umso größer ist die Zahl der Sagen, die sich darum ranken.

Einzige sichtbare Erinnerung an ihn ist ein Reiterbildnis im kleinen Sitzungssaal des Horstmarer Rathauses. Es ist ein Relief aus der Renaissance, das ursprünglich den Giebel des Kappenberger Hofes am Ende der Königstraße zierte. Nach dessen Abbruch wechselte das Bildnis mehrfach den Besitzer, bis es schließlich an seinen jetzigen Ort kam. Die darauf befindliche Jahreszahl 1332 muss jedoch durch einen Irrtum zustande gekommen sein, denn sie steht in keinem Zusammenhang mit Lebensdaten von Bernhard dem Guten von Horstmar.

Anmerkungen:

Nieuwe Drents Volkalmanak. Assen Onder dezen kwam om BEREND VAN HORSTMAR, cen man van Bein eerste jeugd om zijn zeer vele dappere feiten zeer beroemd, bij sommigc pausen en bij vier keizers, die hij gediend had, boven allen in gunst, in beraadslagingen Aug en bij de hand, gul, schoon en groot van gestalte, dapper en echter ingetogen, van wiens krijgvoering en onverzaagdheid spraken RICHARD, koning van Engeland, dien hij veel in de oorlogen gediend had ‑ ook had hij dien koning eens in Oostenrijk gevangen genomen ‑ en PHILLIPPUS koning van Frankrijk ‑ eens had deze hem in den oorlog van keizer O ]TO gevangen genomen ‑ en vooral de Saracenen en Saladijn hun Sultan aan welke hij bij de belegering van Akkaron, en meer als de anderen, gedurig vele schaden en wonden toebracht. O blinde fortuin, die zulk een groot man van zooveel doodsgevaren en te lande en ter zee gered hebt en hem op zulk een onzuivere plaats en door zulke onzuiveren zonder eenige verdediging liet dooden! Want' om de waarheid tezeggen, deze had in geheel Duitschland en Germanie zijns gelijke niet, weshalve om zijne zoo ellendigen dood heel onze aardbol niet ten unrechte treurt en klaagt. De narren der overige groote krijgsmannen zoude ik u elk bijzonder aangeven, bijaldien ik niet, als ik aan die denk, ze liever beweende als beschreef. Doch weet dit als waarheid dat de stichtsche krijgsmanschap en wat betreft cerzame personen en wat hoffelijkheid en dapperheid en alle andere goederen aangat, waarvan dat land gewoon was overvloed te bezitten, in dit vervloekte veen zijn laatsten dag heeft gevonden.

Im historischen Rathaus zu Horstmar befand sich bis ins frühe 19. Jahrhundert ein Fresko, das Bernhard den Guten zeigte. Um 1600 entstanden, wurde es zwischen 1810 und 1844 übertüncht und ist seitdem nicht wieder aufgefunden worden. Der Historiker Josef Wermert beschreibt den Fund dreier Abzeichnungen dieses Freskos im Nachlass des bekannten Historiographen Jodokus Hermann Nünning auf Haus Ruhr bei Münster.

Mit freundlicher Genehmigung entnommene aus: Josef Wermert, Bernhard der Gute von Horstmar ‑ ein altes Bildnis neu entdeckt; in: Westfalen Bd. 66, 1988, S. 142‑144.

1. Stedingerkrieg – Wikipedia

de.wikipedia.org/wiki/Stedingerkrieg‎

Der Stedingerkrieg war ein Kreuzzug des Erzbistums Bremen gegen das Volk der Stedinger und die Stedinger Bauernrepublik in den Jahren 1233 und 1234.

Geschichte

Im Jahr 1229 kam es zu einer ersten Fehde zwischen Erzbischof Gerhard II. und den Stedingern. Ein erzbischöfliches Heer unter der Führung von Hermann zur Lippe, einem Bruder des Erzbischofs, rückte in das Stedinger Land ein, wurde jedoch am 25. Dezember 1229 in der Schlacht bei Hasbergen geschlagen, in deren Verlauf auch Hermann getötet wurde. Daraufhin rief Gerhard II. im März 1230 eine Provinzialsynode nach Bremen ein. Auf ihr wurden die Stedinger, ein Volk von der Unterweser, zu Ketzern erklärt. Es wurde ihnen vorgeworfen, sich der Kirche zu widersetzen, Klöster und Kirchen zu verbrennen, mit Hostien Missbrauch zu treiben sowie Geister- und Wahrsagerbefragungen zu tätigen. Gerhard II. suchte Unterstützung bei Papst Gregor IX. und forderte zur Bekehrung, Bekämpfung und Ausrottung der Stedinger auf.

Tatsächlicher Grund seines Grolls war jedoch ein Aufstand der Stedinger, die gegen Steuerabgaben protestierten, die sie leisten sollten, obwohl sie auf Grund der Urbarmachung der Wesermarsch eigentlich von allen Abgaben befreit sein sollten.

Den Bürgern Bremens wurden bei einer Teilnahme am Krieg großzügige Rechte und Vergünstigungen zugesprochen. So sollten den Bürgern Zölle und Abgaben erlassen werden. Den Kaufleuten wurde eine Befreiung von der Heeresfolge und ein Drittel der Beute angeboten.

Mit diesen Zusagen war nicht nur die finanzielle Hilfe der Stadt sichergestellt, sondern auch der Einsatz von Schiffen und die Versorgung der Truppen. Einen weiteren Ansporn lieferte der Papst, der 1233 erklärte, jedem Teilnehmer am Feldzug gegen die Stedinger stünden die gleichen Ablässe zu, wie sie für den Zug ins Heilige Land vorgesehen waren. Die norddeutschen Bischöfe und die Dominikaner wurden zum Kreuzzug aufgefordert.

Die Verbündeten unter dem Befehl von Heinrich I. von Brabant stellten ein Heer von bis zu 4000 Rittern (die Quellen berichten sehr verschiedene Zahlen). Die Stedinger boten ebenso viele Kämpfer auf. Anführer des Heers der Stedinger waren Thammo von Huntorp, Detmar tom Dyk (tom Dieke) und Bolko von Bardenfleth.

Die ersten Angriffe der Lehnsheere konnten durch die Stedinger zurückgeschlagen werden. 1233 wurde jedoch Osterstade unterworfen und 1234 gelang dem Erzbischof und den verbündeten adeligen Herrschern der entscheidende Sieg in der Schlacht bei Altenesch.

Die Landgewinne an der linken Weserseite wurden unter den Siegern aufgeteilt. Die politische Stellung Bremens wurde durch die Teilnahme am Stedingerkrieg gestärkt.